Scripted Reality

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Montage in geschriebener Realität

Was ist eigentlich “Scripted Reality”? Als Genre ist es im deutschsprachigen Fernsehen nicht eindeutig wahrnehmbar, da Fernsehsender Sendungen dieses Bereichts mitunter anders präsentieren, z.B. als “Doku-Soap”. Gemeint ist in der diesmaligen Ausgabe unseres Podcasts das Format, in dem Laien-Schauspieler im Gewand einer Realität vortäuschenden Fernsehdokumentation agieren. Wenn man dann noch bedenkt, wie schnell Fernsehzuschauer:innen fiktionales und nicht-fiktionales verwechseln (man denke an die Menschen, die Serienstars auf der Straße mit ihrem Rollennamen ansprechen), dann wird einem die Problematik von “Scripted Reality” sehr schnell klar. Ist das echt? Ist das nicht echt? Und: Was ist dann eigentlich echt?

Daran geknüpft ergeben sich weitere Fragen für die Montage einer “Scripted Reality”: Wann entsteht dieses “echte”? Kann der Schnitt dabei helfen? Und: Ist ein sichtbarer Schnitt “authentisch”? All diese Fragen besprechen wir mit Benno Aselmeyer, Filmeditor aus Köln, mit langjähriger Erfahrung im “Scripted Reality”-Bereich.

Unser Gast

Benno Aselmeyer schloss im Jahr 2012 das Studium “Editing Bild und Ton” an der internationalen Filmschule in Köln ab, und arbeitet seit dem für die Firma “Wunderwerk Postproduktion” für Auftraggeber wie filmpool, Constantin Entertainment und Endemol Shine. Dazu, oft in der Rolle des sogennanten “Headcutters”, zählen bekannte Formate wie Familienfälle / Anwälte im Einsatz (Sat 1), Auf Streife Berlin (Sat1), Köln 50667 (RTL2) (nicht als Headcutter), Schwestern (RTL2), Ruhrpottwache (Sat 1), Workout (RTL2) und 110 – Die echten Fälle der Polizei (RTL).

Benno Aselmeyer

Es sind die kleinen Momente, in denen die Schauspieler vergessen, dass die Kamera an ist. Die muss man dann heraus picken.

– Benno Aselmeyer

Was auch beantwortet wird: Können Laienschauspieler Schnittpausen machen? (Und: Was sind überhaupt Schnittpausen?).

Timeline-Shortcuts

00:14Anmoderation 02:45Gesprächsstart 04:43Was ist Scripted Reality? 16:27Verantwortung 26:17Wie funktioniert “authentischer” Schnitt? 30:38Kategorien 41:08Abmoderation
Man beachte die Unterscheidung in den Tonspuren von Reenactment, O-Ton und Archivmaterial. Und dazu die Dichte der Musikspuren über 45 Minuten.

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