Die Schnitt-Geschichte eines Konzerts
Jeder kennt Konzertfilme! Sie geben einem die Möglichkeit, im Nachhinein bei einem Konzert dabei zu sein, ohne dabei gewesen zu sein.
Konzertfilme halten also fest. Sie konservieren und dokumentieren. Es gibt jene mit protokollarischem Anspruch, die kaum gestaltet sind und direkt in ein Archiv wandern könnten. Wir wollen den Fokus aber auf jene mit filmischen Anspruch lenken. Also auf diejenigen Konzertfilme, bei denen man etwas nacherleben kann. Oder sogar etwas neues erleben kann, was man als Besucher des eigentlichen Konzerts gar nicht erleben konnte.
So etwas wie “Woodstock” von Michael Wadleigh, dem legendären Dokumentarfilm über das Woodstock-Festival, das im Übrigen u.a. von Martin Scorsese und Thelma Schoonmaker montiert wurde. Diese Art von Konzertfilmen protokollieren nicht nur, sondern sie sind gestaltet und erzählen etwas.
Aber wie genau erzählen Konzertfilme? Und wer erzählt diese Filme eigentlich? Wir finden: Es sind nicht nur die Regisseur:innen, sondern auch die Konzertfilmeditor:innen. Und mit einem Vertreter dieser Berufsgattung sprechen wir in der diesmaligen Ausgabe unseres Podcasts.
Unser Gast
Martin Gallo Schmidt begeistert sich schon als Jugendlicher für den Konzertfilm und für das Musikmachen. Später studiert er an der Hochschule Düsseldorf Medientechnik und arbeitet seitdem im Postproduktionsbereich technisch begleitend aber auch kreativ als Filmeditor. Er verantwortet den Schnitt einiger Konzertfilme aus der Telekom Street Gigs-Reihe wie Depeche Mode, Coldplay und den Red Hot Chili Peppers. Oder jüngst das 2019er-Konzert von Bilderbuch.
Der Lichtmann will jeden Schnitt vorziehen, damit man sieht, dass auf der ‚eins‘ die Lampen angehen.”
Martin Gallo Schmidt