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Konsum-Schnitt

“Kaufen Sie Produkt XY!”

Werbung versucht uns zu überzeugen – mit allen Mitteln. Aber Werbespots weisen Konsumenten schon lange nicht mehr mittels platter Kaufanweisungen an, ein Produkt zu kaufen. Nein, mittlerweile entstehen aufwändige Film-Miniaturen, die wie nebenbei das umworbene Produkt verkaufen. Man denke beispielsweise an Cory Fukanagas “Sleepwalking in the Rift”, eine Liebesgeschichte im Kurzfilm-Format (mit den großartigen Darsteller:innen Haley Bennett und Fares Fares), wunderschön und mit viel Aufwand in Szene gesetzt in Afrika. Ein hoch budgetierter Kurzfilm, der aber letztendlich vom Luxus-Modelabel Maiyet finanziert wurde.

Es ist also viel Geld im Spiel – und wo viel Geld im Spiel ist, wird auch viel entschieden: Regisseur:innen, Agenturen, Kund:innen. Und es wird auch viel diskutiert. Vor allem in Schnitträumen, in denen diese Werbefilme montiert und vorgeführt werden und dann unendliche Iterationen erfahren. Wie man dabei einen kühlen Kopf bewahrt, davon berichten die erfahrenen Filmeditorinnen Annett Kiener und Vera Berg, die in der diesmaligen Ausgabe von “Credit to the Edit Podcast” zu Gast sind. 

Unsere Gäste

Mit 13 Jahren zog Annett Kiener mit Familie von Deutschland nach Brasilien. Dort lebte sie 12 Jahre und geht erste Schritte Richtung Filmmontage in Sao Paolo im Jahre 1989, wo sie in Filmproduktionen das Schnitthandwerk erlernt. 1990 kehrt sie nach Deutschland zurück. Nachdem sie bei einigen Spielfilm- und Werbeproduktionen in Festanstellung assistiert hatte, startete sie Mitte der 90er als freiberufliche Editorin und hat seitdem zahlreiche Fernseh- und Kinowerbefilme, Musikvideos, Dokumentar- und Imagefilme sowie Kurzfilme geschnitten.

Annett Kiener (Foto: Andrea Küppers)

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“Ich denke, mir hat schon immer die Ästhetik gefallen. Ich finde es interessant, in der Kürze der Zeit eine Geschichte zu erzählen oder eine Emotion rüber zu bringen.”

Annett Kiener

Vera Berg wurde 1963 in München geboren und wuchs in Hamburg auf. Ihr erster Kurzfilm wurde an zwei VHS-Geräten geschnitten, die sie sich von ihrer Mutter und einem Schulfreund geliehen hatte. Nach dem Abschluss der Schule war es Veras größter Wunsch, Filmeditorin zu werden. Ausserdem faszinierte sie der Werbefilm und die endlosen Möglichkeiten in kurzer Zeit Geschichten erzählen zu können. So entschloss sie sich, beide Interessen zu verbinden und fing nach dem Fachabitur für Grafik und Design, Praktika in Fotostudio und Werbeagentur und einer Ausbildung im Filmkopierwerk, als Schnittassistentin bei einer der größten Werbefilmproduktionen in Europa, der Markenfilm, an.

Vera Berg

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“Mein Rekord liegt bei 12 Stunden (Rohmaterial) für 20 Sekunden (Werbespot).”

Vera Berg

Ein Gespräch über Werbefilmschnitt, über Professionalität und über Haltung.

Timeline von Vera Berg
Timeline von Annett Kiener

Timeline-Shortcuts

00:14Anmoderation 02:09Gesprächsstart / Biographien 03:15Abläufe beim Werbefilm vor dem Schnitt 08:39Wenn das Material da ist: Materialmenge! 12:25Abnahmen 26:09Warum es toll ist, Werbung zu schneiden. 32:37Gagen und Vorurteile 36:37Werbefilmgenre und Geschlechterverteilung 41:11Kann man Haltung zeigen? Und wann? 47:47Kategorien 55:42Was habt ihr für andere Sparten übernommen und angewendet? 61:45Abmoderation